Der Wolf

Ursprünglich war der Wolf in ganz Europa verbreitet, bis der Mensch ihn in Mitteleuropa Mitte des 19. Jahrhunderts schließlich ausrottete. Auch in Österreich galt der Wolf bis vor wenigen Jahren als „ausgestorben“. Mittlerweile leben in Österreich wieder wenige Wölfe. Dies konnte nur deshalb funktionieren, weil europäische Schutzgesetze und die Zunahme an Beutetieren ein Überleben des Wolfes ermöglicht haben. So konnten Wölfe ihre früheren Lebensräume auf natürliche Weise wieder besiedeln.

Der Wolf übernimmt in freier Natur die Aufgabe einer Art „Gesundheitspolizei“. Schwache und kranke Tiere erkennt er sofort und erbeutet diese. Seine Rückkehr stellt den Menschen aber auch vor Herausforderungen. Denn Wölfe jagen neben Rehen, Hirschen und Wildschweinen auch Nutztiere wie Schafe oder Ziegen.

Der Wolf ist ein Rudeltier.

Das heißt, Wölfe leben in einem Familienverband zusammen. Dieser besteht aus den Elterntieren (männlich: Rüde, weiblich: Fähe), den Jungtieren aus dem vorigen Jahr und den Welpen. So werden die Jungen von Wölfen genannt. In einem Wolfsrudel herrscht eine strenge Rangordnung. Diese sagt aus, welche Stellung und Aufgaben ein Mitglied innerhalb eines Rudels hat. Diese wird durch Drohgebärden, aber auch manchmal durch Kämpfe festgelegt. Wenn ein Wolf seine Unterlegenheit merkt, zeigt er dem stärkeren seine ungeschützte Kehle. Das bedeutet, dass er unterlegen ist und aufgibt.

Ihr Revier markieren Wölfe mit Harn und Kot, um Wölfe fernzuhalten, die dem eigenen Rudel nicht angehören.

Große Tiere werden von Wölfen im Rudel gejagt. Sie verfolgen ihre Beute, bis diese vor Erschöp- fung nicht mehr flüchten kann. Wölfe sind Hetzjäger.