Absolutismus und Barock

Der französische König Ludwig XIV. war ein mächtiger Herrscher. Ludwig XIV. entmachtete den Adel und verbesserte die Verwaltung des Staates und das Militär. Ludwig XIV. sorgte durch eine geschickte Wirtschaftspolitik (Merkantilismus) für mehr Steuern. Er führte mehrere Kriege und machte Frankreich zu einer Großmacht.

Ludwig XIV. herrschte absolutistisch. Absolutistische Herrschaft bedeutet, dass der König alleine Gesetze erlässt, regiert und Recht spricht. Er selbst muss sich an keine Gesetze halten (absolutus = lat. losgelöst). Absolutismus bedeutet also, dass der Herrscher alleine alles Wichtige im Staat bestimmt.

Auch die österreichische Erzherzogin Maria Theresia regierte absolutistisch. Maria Theresia verbesserte (= reformierte) den Staat auch:

• Steuerreform: auch Adelige und Geistliche mussten nun Steuern zahlen
  
• Schulpflicht: alle Kinder mussten Lesen, Schreiben und Rechnen lernen
• Reformen (= Verbesserungen) beim Militär und den Gerichten

Zur Macht des Königs oder der Königin im Absolutismus trugen bei

• ein Hof, an dem die wichtigsten Adeligen lebten,
• eine einheitliche Verwaltung (es gab auch bürgerliche Beamte und Minister),
• ein Berufsheer (das der König oder die Königin jederzeit einsetzen konnte),
• eine Nationalkirche (in Frankreich und in Österreich die katholische Kirche) und
• die merkantilistische Wirtschaft (die dem Staat Steuern einbrachte).

Im 17. Jahrhundert löste die Barock-Kunst die Renaissance-Kunst ab. Schloss Versailles ist ein Meisterwerk der Architektur des Barock. Es wurde für König Ludwig XIV. errichtet. Das riesige, prunkvolle Schloss mit den großen Parkanlagen kostete sehr viel Geld. Dieses Geld kam von den einfachen Menschen, die nicht luxuriös lebten. Auch Schloss Schönbrunn in Wien ist ein barockes Schloss. Es wurde im 18. Jahrhundert für Maria Theresia errichtet.

Im Barock war der französische Hof ein Vorbild für andere Herrscher. Die Feste, die Mode, das Essen, die Kunst und die französische Sprache wurden in anderen Ländern nachgeahmt.

Die Barock-Kunst sollte die Macht der Kirche und der Herrscher zeigen. Wichtige Merkmale sind:

• Stuck (bemalte Verzierungen an Wänden und Decken aus Gips)
• Symmetrie (Gebäude oder Räume wirken wie in der Mitte gespiegelt)
• edle Materialien (wie z. B. Marmor)
• viel Gold (zur Verzierung von Möbeln, Wänden, Gebäuden)
• bunte Malereien (an Wänden und Decken)

Religion war in der Zeit des Barock sehr wichtig. In Stadt und Land wurden prächtige Kirchen errichtet. Die katholische Kirche wollte mit den prächtigen Kirchen den Sieg der Gegenreformation ausdrücken. Die bunten Bilder sollten auch wieder mehr Gläubige in die Kirchen locken.

Die Karlskirche ist eine der berühmtesten Barock-Kirchen Österreichs. Im Barock wurden auch ältere Kirchen umgebaut (= barockisiert): Sie bekamen z. B. einen barocken Altar oder Kirchturm.

Kirchenmusik war im Barock sehr wichtig. Die Musik machte die Messen feierlicher. Sie beeindruckte die Menschen und zeigte die Macht der Kirche. Chorgesang und Orgelmusik sind typisch für die Barockmusik.

Auch bei Hof gab es Musiker. Sie unterhielten die Hofgesellschaft und spielten bei Bällen zum Tanz auf. Viele Herrscherinnen und Herrscher hatten Orchester und unterstützten Komponisten.

Im Barock entstand eine neue Kunstform: die Oper. Das ist ein Theaterstück mit Orchestermusik und Gesang. Auch Ballettaufführungen waren im Barock beliebt.

Im Barock kamen die Modetrends vom französischen Hof. Männer trugen Perücken, Strümpfe, Kniehosen, Seidenschals und Schuhe mit hohen Absätzen. Frauen trugen Kleider mit engem Oberteil und langem, weitem Rock. Wer es sich leisten konnte, trug bunte Stoffe und reich verzierte Kleidung. Männer und Frauen schminkten sich und benützten viel Parfüm.

Im Barock gab es noch kein Fließwasser. Darum war das Waschen und Baden kompliziert. Viele Menschen hatten schlechte Zähne, rochen schlecht und hatten Läuse und Flöhe – sogar am Königshof!