Die Hexenverfolgungen

Inhalt

  1. Verbrannt auf dem Scheiterhaufen
  2. Wer galt als Hexe?
  3. Training
  4. Merke

Verbrannt auf dem Scheiterhaufen

Im 16. und 17. Jahrhundert wurden in vielen europäischen Ländern Menschen als angebliche Hexen verfolgt und hingerichtet. Den angeblichen Hexen wurde vorgeworfen, dem Teufel zu dienen, über Zauberkräfte zu verfügen und anderen Menschen damit zu schaden.

Die Menschen der Frühen Neuzeit sahen Katastrophen wie Kriege, Unwetter, Missernten, Seuchen oder Hungersnöte als Strafen Gottes an. Anders konnten sie sich diese Ereignisse nicht erklären. Wenn aber Gott straft, muss jemand etwas Falsches gemacht haben. Die Menschen suchten also Schuldige. Oft gaben sie Außenseiterinnen und Außenseitern oder (religiösen) Minderheiten die Schuld an den vielen Katastrophen. Blutige Vertreibungen und Verfolgungen waren die Folge.

Auch die Herrscher unterstützten oft die Hexenverfolgungen. Sie bekamen nämlich meistens den Besitz der verurteilten Hexen.

Fachleute schätzen, dass in Europa etwa 40 000 bis 60 000 Menschen als Hexen hingerichtet wurden. Noch viel mehr wurden gefoltert und eingesperrt. Hexenglauben und Hexenverfolgungen gibt es auch heute noch in Teilen Afrikas, Südostasiens und Lateinamerikas.

Analysiere den Holzschnitt.

Beschreibe, welche Personen dargestellt sind und was sie machen.

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Erkläre, was tatsächlich passiert sein kann und was sich der Künstler ausgedacht haben muss.

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Dieser Holzschnitt ist gleichzeitig eine Quelle und eine Darstellung. Erkläre, warum.

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Wer galt als Hexe?

1486 erschien das Buch „Hexenhammer“. Das Buch enthält alle Vorurteile gegen Hexen (Zauberkraft, Bund mit dem Teufel …) und die Merkmale, an denen man Hexen erkennen könne.

Im 16. Jahrhundert entstanden viele Gesetze und Vorschriften, wie man Hexen verfolgen und bestrafen soll. Beim Gerichtsverfahren folterte und quälte man die Beschuldigten, damit sie ihre „Taten“ gestehen und „Mitschuldige“ nennen.

Die Hexenverfolgungen gingen deshalb immer weiter. Wenn eine Person wegen Hexerei angeklagt wurde, wurde sie eingesperrt, verhört und gefoltert. Meist gestanden die Gefolterten, damit die Folter aufhörte. Oft zeigten sie andere Menschen als „Mitschuldige“ an. Dann wurden diese wieder verhört und gefoltert und der Teufelskreis ging weiter.

Betrachte die Darstellung oben.

Zähle auf, welche „Zaubereien“ und andere Handlungen von Hexen du erkennen kannst.

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Wähle eine Abbildung von dieser Seite aus und interpretiere sie.

Beschreibe, wer und was dargestellt ist (handelnde Personen, Situation).

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Erörtere, ob die Künstler die Wirklichkeit abbildeten.

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Erörtere, welche Wirkungen solche Bilder auf die Menschen hatten, die sie ansahen.

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Wähle eine andere Abbildung von dieser Seite.

Stelle eine Frage an die Quelle. Versuche sie zu beantworten.

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Training

Anklagen gegen Hexen aus Köln, 15.–17. Jahrhundert

Auszug aus Anklageschriften aus Köln

1456: zwei Frauen, weil sie Unwetter gemacht hätten.

1528: eine Frau, weil sie ihre Nachbarin unfruchtbar gemacht habe.

1589: eine ältere Frau, weil sie Menschen krank gemacht habe.

1629: eine 74-jährige Hebamme, weil sie auf die Tatsache anspielte, dass fast alle Hebammen der Zauberei verdächtigt würden. Das wurde ihr als Schulbekenntnis ausgelegt.

1647: eine Frau, weil sie einen Holunderstrauch gemolken und Kühe behext habe.

1653: ein zehnjähriges Mädchen, weil es ein Bündnis mit dem Teufel geschlossen habe und zum Hexen­tanz gegangen sei.

Thomas Berger (Hg.), Entdecken und verstehen 2, Berlin 1989 (gekürzt).

Wähle einen der Anklagepunkte aus und begründe die Anklage.

Begründung der Anklage:

Verteidigung im Prozess:

Mögliche moderne, wissenschaftliche Erklärung:

Vervollständige das Diagramm über den Verlauf von Hexenprozessen.

Der Bürgermeister von Bamberg Johannes Junius wurde im 17. Jahrhundert wegen Hexerei hingerichtet

Schon seine Frau Helena stand (…) unter dem Verdacht der Hexerei. Unter Folter „gestand“ sie – ihr Todesurteil. Im Juni 1628 wurde Johannes Junius dann selbst verhaftet. (…) Nach sechs Tagen ist sein Widerstand gebrochen. Er gesteht die Hinwendung zum Teufel unter Verleugnung Gottes und wird (…) verurteilt. Am 24. Juli 1628 gelingt es Junius, seiner Tochter Veronica einen Brief zu schreiben, der die Empfängerin nie erreichte und so in den Akten erhalten blieb: „Ich bin zu Unrecht in dieses Gefängnis gekommen, ich bin zu Unrecht gefoltert worden und zu Unrecht muss ich sterben“, heißt es in dem Brief, ein einmaliges Zeugnis. Am 6. August 1628 wird der Bürgermeister Junius wie schon seine Frau auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

http://www.br.de/nachrichten/oberfranken/inhalt/hexenverfolgung-bamberg-100.thml, 04.03.2019

Stelle fest, ob der Text eine Quelle oder eine Darstellung ist.

Beachte die Quellenangabe. Begründe deine Entscheidung.

Der Text ist eine …

Begründung:

Fasse zusammen: Was erfährst du aus dem Text über die Hexenverfolgung? Was kritisiert der Text an der Hexenverfolgung?

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Brief von Johannes Junius an seine Tochter Veronica aus dem 17. Jahrhundert

Hunderttausendmal gute Nacht, herzliebe Tochter Veronika! Unschuldig bin ich in das Gefängnis gekommen, unschuldig bin ich gefoltert, unschuldig muss ich sterben. Denn wer in dieses Haus kommt, der muss ein Hexer werden, oder er wird so lange gefoltert, bis er etwas erdichten muss und sich erst, Gott erbarme es, etwas ausdenken muss. (Es folgt eine Schilderung der Folter und des erfundenen Geständnisses.) Nun, herzliebes Kind, da hast du alle meine Aussagen (…), auf die ich sterben muss. Und es sind lauter Lügen und erfundene Sachen, so wahr mir Gott helfe. Denn dieses habe ich alles aus Furcht vor der weiteren drohenden Folter und wegen der schon zuvor ausgestandenen Folter sagen müssen. (…) Du darfst getrost (darauf) schwören, dass ich kein Hexer, sondern ein Märtyrer bin, der hiermit stirbt. Tausenmal gute Nacht, denn dein Vater Johannes Junius sieht dich nimmermehr. 24. Juli 1628

https://www.historicum.net/fleadmin/sxw/Themen/Hexenforschung/Themen_Texte/Unterricht/Bamberg_Kassiber_Uebertragung.pdf, 17.07.2019

Stelle fest, ob der Text eine Quelle oder eine Darstellung ist.

Beachte die Überschrift und die Quellenangabe. Begründe deine Entscheidung.

Der Text ist eine …

Begründung:

Fasse zusammen: Was erfährst du aus dem Text über die Hexenverfolgung? Was kritisiert der Text an der Hexenverfolgung?

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Vergleiche die Darstellung mit der Quelle.

Arbeite mindestens einen Unterschied und eine Gemeinsamkeit heraus.

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Diskutiert zu zweit: Welche Vorteile haben Quellen für die Beschäftigung mit Geschichte, welche Vorteile haben Darstellungen? Gibt es auch Nachteile?

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Merke

In der Frühen Neuzeit gab es viele Hexenprozesse. Viele Menschen gaben den „Hexen“ die Schuld an Krankheiten und Naturkatastrophen. Die christlichen Kirchen und viele Herrscher unterstützten die Hexenverfolgungen.