Reformation / Gegenreformation
Inhalt
Probleme und Reformen der katholischen Kirche
Rom ist das Zentrum der katholischen Kirche und Sitz des Papstes. Im 16. Jahrhundert wurde in Rom der neue, prunkvolle Petersdom gebaut. Dafür brauchten die Päpste Geld. Findige Geistliche hatten eine Idee: Die Kirche könnte Ablassbriefe verkaufen. Der Ablass funktioniert so: Man bezahlt einen bestimmten Betrag an die Kirche. Dafür werden einem Verstorbenen (z. B. einem Familienmitglied) die Sünden erlassen. Der Verstorbene muss nicht mehr im Fegefeuer leiden, sondern kommt in den Himmel. Bald gab es auch Ablassbriefe für lebende Menschen. Wer genug Geld hatte, konnte sich also von seinen Sünden freikaufen und ohne Angst vor Strafe sündigen.
Der deutsche Prediger Johann Tetzel (um 1460–1519) verkaufte in vielen Städten Ablassbriefe. Er soll den Menschen zugerufen haben: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.“*
Viele Menschen kritisierten den Ablasshandel. Einer davon war der deutsche Mönch und Theologe Martin Luther (1483–1546). Luther sagte, dass man sich nicht mit Geld von seinen Sünden freikaufen kann und beschuldigte die Päpste, geldgierig zu sein. Martin Luther wollte die katholische Kirche insgesamt verbessern (= reformieren). 1517 schrieb er 95 Thesen auf. In den Thesen schildert Luther, wie er sich das christliche Leben und die christliche Kirche vorstellt. Angeblich hängte Luther seine 95 Thesen am Tor der Kirche von Wittenberg auf. Das war der Beginn der Reformation.
* Zit. nach: Luise Schorn-Schütte: Die Reformation. Vorgeschichte, Verlauf, Wirkung. München 2006, S. 32.
Video und Fragen über Luther
Fasse die wichtigsten Informationen zum Ablasshandel und zu Martin Luther zusammen.
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Analysiere die Darstellung des Thesenanschlags.
Beschreibe das Bild: Welche Personen sind zu sehen, was machen sie?
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Nenne Merkmale von bildlichen Darstellungen, die dir an diesem Beispiel auffallen.
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Erörtere, welche Bedeutung solche Darstellungen für ihre Betrachterinnen und Betrachter haben können.
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Reformation und Glaubenskrieg
Martin Luther versuchte, den Papst von seinen Thesen zu überzeugen. Das gelang ihm aber nicht und er wurde aus der Kirche ausgeschlossen. 1521 verlangte der Reichsrat (der Kaiser und die Fürsten), dass Luther seine Lehren zurücknimmt. Als Luther an seinen Lehren festhielt, verhängte Kaiser Karl V. den Reichsbann: Luther wurde „vogelfrei“. Das bedeutete, dass man ihn ohne Strafe umbringen durfte. Ein Fürst rettete Luther und brachte ihn auf die Wartburg in Sicherheit. Dort übersetzte Luther als erster die Bibel ins Deutsche.
Luthers Lehre verbreitete sich trotzdem. Die Anhängerinnen und Anhänger Luthers gründeten eigene Kirchengemeinden. Die evangelische Kirche entstand. Ihre Mitglieder heißen auch Protestanten. Der katholische Kaiser und andere Herrscher fürchteten, dass sie ihre Macht verlieren könnten. Sie behaupteten ja, dass ihre Macht von Gott kommt und arbeiteten mit der katholischen Kirche zusammen. Deshalb brachen nach der Reformation mehrere Kriege aus (z. B. die Hugenottenkriege in Frankreich im 16. Jahrhundert). Auch die nun protestantischen Herrscher wollten ihre Macht vergrößern.
1555 wurde der Augsburger Religionsfrieden geschlossen. Die evangelische Kirche wurde anerkannt. Der Augsburger Religionsfrieden legte aber auch fest, dass der Herrscher die Religion in seinem Land bestimmt. Die Menschen durften nicht selbst entscheiden, was sie glaubten.
Die Gegenreformation war die Antwort der katholischen Kirche auf die Reformation. Es gab Verbesserungen (= Reformen), z. B. wurde der Ablasshandel abgeschafft. Aber es gab auch Gewalt und Unterdrückung: Besonders in den Gebieten der Habsburger zwang man die Menschen, wieder katholisch zu werden.
Bearbeite das Gemälde.
Beschreibe, was zu sehen ist und wie die Personen dargestellt werden.
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Erörtere, wer das Gemälde in Auftrag gegeben haben könnte und warum
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Training
Arbeite mit der Quelle.
Stelle fest, ob das Bild eine Quelle oder eine Darstellung ist.
Begründe deine Entscheidung.
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Ordne im Bild die Beschreibungen korrekt zu.
Interpretiere den Holzschnitt.
Personen(-gruppen) und ihre Tätigkeiten:
Symbole und ihre Bedeutung:
Interpretation:
Stelle fest, ob die Bilder Quellen oder Darstellungen sind.
Erstes Bild:
Zweites Bild:
Begründung:
Vergleiche die beiden Bilder.
Welches ist sachlicher, welches spricht eher die Gefühle an?
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Katholisch, evangelisch oder beides?
Ordne die folgenden Aussagen den Religionen zu.
katholisch | evangelisch | beide | |
---|---|---|---|
Priester dürfen heiraten. | |||
Das Oberhaupt der Kirche ist der Papst. | |||
Es gibt sieben Sakramente. | |||
Die Bibel ist die einzige Grundlage für den Glauben. | |||
Ostern ist das wichtigste religiöse Fest. | |||
Das Oberhaupt der Kirche ist Jesus Christus. | |||
Jesus Christus ist der Begründer des Glaubens. |
Merke
Im 16. Jh. wurde in Rom ein neuer Petersdom errichtet. Das Geld dafür verdiente die katholische Kirche mit Ablassbriefen. Martin Luther kritisierte den Ablasshandel und wollte die Kirche verbessern (= reformieren). Es kam zur Kirchenspaltung, die evangelische Kirche enstand. In vielen Ländern Europas gab es danach Glaubensstreit und Kriege.