Vergangenes wird Geschichte

Inhalt

  1. Auf der Suche nach Vergangenem
  2. Die Rekonstruktion
  3. Training
  4. Der Gletschermann
  5. Merke

Auf der Suche nach Vergangenem

Die Historikerin oder der Historiker entscheidet, welche Ereignisse aus der Vergangenheit sie oder er genauer untersucht. Die Wissenschaftlerin bzw. der Wissenschaftler hat eine Theorie und versucht, diese mithilfe von Quellen zu belegen. Dabei ergibt sich oftmals kein eindeutiges Ergebnis, sodass mehrere Theorien gleichzeitig gelten können. Wichtig ist, mit Quellen und ihrer Interpretation (Deutung) kritisch umzugehen.

Je mehr Quellen zur Verfügung stehen, desto sicherer kann man eine Theorie belegen. Forscherinnen und Forscher, die gezielt nach Spuren von Menschen aus früheren Kulturen graben und diese deuten (interpretieren), nennt man Archäologinnen bzw. Archäologen.

Wie kommen Archäologinnen und Archäologen an Quellen? Dazu sind viele Arbeitsschritte nötig:

  • Zuerst sucht man etwa mithilfe von Luftbildaufnahmen die richtigen Stellen für eine Ausgrabung.
  • Wenn man Hinweise gefunden hat, legt man das Grabungsgelände fest und beginnt, die obersten Erdschichten abzutragen. Dazu werden oft Maschinen wie Bagger oder Traktoren verwendet.
  • In Erdschichten, in denen man auf Funde hofft, graben die Fachleute mit Spachteln und Pinseln. Sie müssen aufpassen, mögliche Funde nicht zu beschädigen.
  • Bevor man die Funde aus der Erde nimmt, werden sie genau vermessen, abgezeichnet und fotografiert. Erst dann werden sie geborgen und zur weiteren Untersuchung in ein Labor gebracht.
  • Im Labor wird das Alter der Funde bestimmt (dazu gibt es verschiedene Methoden, wie die Radiokarbondatierung).
  • Um die Funde präsentieren zu können, werden sie – wenn nötig – restauriert. Das bedeutet, dass man fehlende Teile ergänzt oder verblasste Details deutlicher macht.

Erkläre die Arbeitsschritte, die oben in den Bildern dargestellt sind, in ganzen Sätzen schriftlich.

Die Basisinfo hilft dir dabei.

Die Rekonstruktion

Oft sind nur Teile von Gegenständen erhalten, oft sogar nur einzelne Scherben. Von Gebäuden sieht man vielleicht nur noch Verfärbungen im Boden. Doch auch gut erhaltene Funde müssen untersucht und mit anderen verglichen werden, um uns ein möglichst vollständiges Bild von der Vergangenheit zu liefern.

Auch schriftliche oder bildliche Quellen zeigen uns immer nur einen Ausschnitt aus der Geschichte. Außerdem zeigen sie uns die Ereignisse aus einer bestimmten Perspektive, nämlich von der Person, die die Quelle geschaffen hat.

Damit wir uns das Leben der Menschen früher besser vorstellen können, veranschaulichen es die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Rekonstruktionen. Das heißt, dass sie einen Gegenstand oder ein Ereignis so darstellen, wie es damals gewesen sein könnte. Einige Rekonstruktionszeichnungen findest du in deinem Geschichtebuch.

Erläutere, warum von manchen Sachquellen kaum Spuren erhalten sind.

Bedenke dabei die verschiedenen Materialien.

Begründe in eigenen Worten, warum man Rekonstruktionen kritisch betrachten muss.

Überlege auch, ob Rekonstruktionen sinnvoll sind.

In der „experimentellen Archäologie“ wird das Leben in früheren Epochen nachgespielt. Die Forscherinnen und Forscher schlüpfen in die Rollen der Menschen aus der Vergangenheit. Sie probieren aus, ob ihre Theorien auch wirklich funktionieren. So kann man etwa feststellen, ob ein Werkzeug funktioniert oder ob eine Waffe so wirkt, wie man es vermutet. Ein Beispiel hierfür wäre der Burgbau in Friesach (K).

Überlege, in welche Rolle aus welcher Epoche du gerne schlüpfen würdest.

Begründe deine Wahl und erzähle, was du über deine Rolle bereits weißt.

Rolle:

Epoche:

Begründung:

Das weiß ich bereits über diese Rolle:

Rollenbeschreibung in Word

Erstelle ein Word-Dokument, in dem du die Rolle genau beschreibst: Wer warst du? Wann hast du gelebt? Wie hast du gelebt? Was hast du erlebt? Hast du etwas Bedeutendes geleistet?

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Çatalhöyük: Die erste große Siedlung

Hier siehst du eine Rekonstruktion von Çatalhöyük, einer steinzeitlichen Siedlung in der heutigen Türkei.

So könnte dein Tag in Çatalhöyük aussehen:

Frühaufstehen: Mit dem ersten Sonnenstrahl geht es los. Es gibt keine Elektrizität, also nutzt du Öl- oder Tierfettlampen, um Licht zu machen.

Frühstück: Auf dem Speiseplan stehen Fladenbrot, gebacken aus gemahlenem Getreide und Wasser, dazu getrocknete Früchte und Nüsse. Fleisch ist eher selten, denn die Jagd ist mühsam.

Arbeit: Die Aufgaben sind klar verteilt. Männer gehen meist auf die Jagd und kümmern sich um die Tiere. Frauen hingegen sind für die Kinder verantwortlich, kochen, mahlen Getreide und weben Kleidung.

Mittagspause: Zeit für eine kurze Stärkung! Brot und getrocknete Lebensmittel müssen reichen, denn es gibt keine Restaurants oder Supermärkte.

Nachmittags: Die Arbeit geht weiter. Man repariert Häuser, stellt Werkzeuge aus Stein und Knochen her oder fertigt Schmuck und kleine Kunstwerke aus Ton.

Abend: Bei Einbruch der Dunkelheit versammelt man sich am Lagerfeuer. Geschichten werden erzählt, man singt und musiziert.

Schlafen: In den Lehmhäusern ist es eng und dunkel. Du schläfst auf einer Matte aus Schilf oder Fellen, zusammen mit deiner Familie und eventuell Haustieren.

Soziale Kontakte: Die Gemeinschaft ist sehr wichtig. Man hilft einander, feiert Feste und tauscht Waren mit anderen Siedlungen.

Religion: Die Menschen in Çatalhöyük verehrten vermutlich Gottheiten, die mit Fruchtbarkeit und der Natur verbunden waren.

Bestattung: Die Verstorbenen wurden unter dem Fußboden der Häuser begraben.

Natürlich war das Leben nicht immer einfach. Krankheiten, Unfälle und Missernten waren ständige Bedrohungen. Doch die Menschen in Çatalhöyük waren erfinderisch und zäh. Sie entwickelten neue Technologien, passten sich ihrer Umwelt an und lebten in einer engen Gemeinschaft.

Heute können wir durch archäologische Funde viel über das Leben in Çatalhöyük lernen. Die ausgegrabenen Häuser, Werkzeuge und Kunstwerke geben uns Einblicke in ihren Alltag, ihre Religion und ihre Kultur. Çatalhöyük zeigt uns, wie Menschen vor tausenden von Jahren lebten und wie sie die Herausforderungen des Lebens meisterten.

Ist das nicht total faszinierend?

KI-generierter Text von Google Gemini

Unser Wissen über Çatalhöyük stammt vorwiegend von der Ausgrabungsstätte, wo Überreste von Häusern und Alltagsgegenständen gefunden wurden. Diese lassen Fachleute Rückschlüsse auf das Leben damals ziehen.

Erkläre anhand dieses Beispiels, wie eine Rekonstruktion entsteht.

Kritisiere den KI-generierten Text und gib der KI Feedback. Welche dieser Informationen können auf Quellen beruhen, welche nur auf Annahmen?

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Vergleiche die Rekonstruktionen mit den Informationen aus dem KI-generierten Text. Welche Übereinstimmungen und welche Unterschiede kannst du feststellen?

Übereinstimmungen:

Unterschiede:

Kreuze alle Aussagen an, die mit den Informationen aus dem Video übereinstimmen.

Vergleiche Çatalhöyük mit dem Ort, in dem du heute lebst:

Was ist der größte Unterschied?

Was ist die größte Gemeinsamkeit?

Training

Wie kommen die Archäologinnen und Archäologen zu ihren Quellen?

Nummeriere die Arbeitsschritte unten in der richtigen Reihenfolge. Wenn du Hilfe brauchst, lies noch einmal nach.

  1. Das Grabungsgelände wird abgegrenzt, die ersten Erdschichten werden abgetragen.
  2. Die Archäologinnen und Archäologen graben mit Spaten, Spachtel und Pinsel in der Erde nach Gegenständen.
  3. Die Funde werden genau vermessen, gezeichnet und fotografiert.
  4. Um die Funde präsentieren zu können, werden sie – wenn nötig – restauriert.
  5. Die archäologischen Funde werden geborgen und zur weiteren Untersuchung in ein Labor gebracht. Dort wird durch spezielle Methoden das Alter bestimmt.
  6. Mithilfe von Luftbildaufnahmen werden die richtigen Stellen für die Ausgrabung gesucht.

Nicht nur die Archäologie beschäftigt sich mit Funden aus der  Vergangenheit. Es gibt auch noch andere Berufsfelder, die Geschichte rekonstruieren:

Gestalte deinen eigenen Stammbaum, so wie du es in dem Beispiel oben (Genealogie) siehst.

Deine Eltern und Großeltern können dir dabei sicher helfen.

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Gestalte dein eigenes Wappen.

Überlege, ob ein Wappentier, ein Symbol oder nur Farben auf deinem Wappen für dich passen. Begründe deine Entscheidung.

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Viele Historikerinnen und Historiker spezialisieren sich auf eine Epoche, eine Region oder ein bestimmtes Thema:

  • Die Alte Geschichte beschäftigt sich mit der Antike.
  • Die Österreichische Geschichte beschäftigt sich mit Ereignissen, die für Österreich bedeutend sind.
  • Die Sozialgeschichte beschäftigt sich mit der Geschichte der gesellschaftlichen Gruppen.
  • Die Unterwasserarchäologie beschäftigt sich mit Funden unter Wasser.

Erkläre die Begriffe „Rechtsgeschichte“, „Sportgeschichte“ und „Geschlechtergeschichte“.

Ein Lexikon oder das Internet kann dir dabei helfen.

Rechtsgeschichte:

Sportgeschichte:

Geschlechtergeschichte:

Der Gletschermann

Die sehr gut erhaltene Gletschermumie Ötzi ist ein interessanter Fund aus der Urgeschichte. 1991 fand ein deutsches Ehepaar auf einer Wanderung in den Ötztaler Alpen eine Leiche. Zuerst dachte man, dass es sich um einen verunglückten Bergsteiger handelt. Doch Untersuchungen ergaben:

Der Tote war über 5000 Jahre im Gletschereis eingefroren. Durch das Einfrieren ist der Körper so gut erhalten (= konserviert), dass ihn Forscherinnen und Forscher ganz genau untersuchen können. So finden sie immer wieder etwas Neues heraus. Durch genetische Analysen erfährt man zum Beispieletwas über Ötzis Nahrung und seine Krankheiten. Außerdem wurden im Eis Teile von Ötzis Kleidung und Ausrüstung erhalten. Ötzi trug einen Bogen und Pfeile in einem Köcher bei sich, ebenso ein Feuersteinmesser, einen Bronzedolch und andere kleine Werkzeuge. Seine Kleidung war aus Fellen und Leder. Ötzi trug Schuhe, die mit Heu gegen die Kälte ausgestopft waren.

Warum Ötzi mitten in den Alpen starb, weiß man nicht genau. Er hatte verschiedene Verletzungen, die ihn getötet haben könnten. Ein Pfeil traf ihn von hinten an seiner linken Schulter und er hatte eine Verletzung am Kopf. Heute glaubt man, dass Ötzi an dem Pfeilschuss starb. Aber diese Theorie ist nicht sicher. Auch die Tätowierungen, die Ötzi hatte, geben den Forscherinnen und Forschern bis heute Rätsel auf.

Formuliere Fragen an den Text über Ötzi zu den bereits gegebenen Antworten:

Antwort: 5000 Jahre.

Antwort: Konservieren.

Antwort: Aus Fellen und Leder.

Antwort: Pfeile, einen Bogen, ein Feuersteinmesser, einen Bronzedolch usw.

Antwort: Wahrscheinlich an einem Pfeilschuss.

Der Gletschermann Ötzi hat einen eigenen Facebook-Auftritt.

Besuche die Seite und informiere dich über den aktuellen Forschungsstand:

Facebook

Ötzi – the Iceman / South Tyrol Museum of Archaeology

https://www.facebook.com/OetziTheIceman/

Merke

Archäologinnen und Archäologen graben in der Erde nach Spuren der Vergangenheit, um mehr über die Vergangenheit zu erfahren. Sie verwenden verschiedene Methoden, um Quellen zu finden, zu untersuchen und zu rekonstruieren. Eine Rekonstruktion ist aber immer eine Deutung (Interpretation) und muss deshalb kritisch betrachtet werden. Eine spezielle Methode ist die experimentelle Archäologie.