Antike und moderne Republik

Inhalt

  1. Entwicklungen in der Außen- und Innenpolitik
  2. Demokratische Systeme im Vergleich
  3. Politik für Arme und Reiche
  4. Merke

Entwicklungen in der Außen- und Innenpolitik

Rom wurde mit der Zeit immer mächtiger und größer. Es gab aber auch wirtschaftliche und soziale Probleme in Rom. Viele Bauern verarmten, weil sie so oft in den Krieg ziehen mussten. Während sie als Soldaten kämpften, konnten sie nicht auf ihren Feldern arbeiten und kein Geld verdienen. Die Bauernfamilien verarmten. Viele verarmte Bauern verloren ihr Land und zogen in die Stadt Rom. Sie bildeten dort die Gruppe der Proletarier. Reiche Bürger kauften das Land der verarmten Bauern und hatten bald sehr viel Land („Latifundien“ = Großgrundbesitz).

Die wirtschaftlichen und sozialen Probleme teilten die römischen Politiker in zwei Gruppen: Die Popularen wollten das Land gerecht verteilen und die Bauern von ihren Schulden befreien. Dadurch sollte es auch weniger arme Proletarier geben. Die Optimaten waren gegen solche Veränderungen.

Auch heute noch ziehen viele Menschen vom Land in die größeren Städte.

Das nennt man „Landflucht“. Zähle Gründe dafür auf.

Die Proletarier waren zwar arm, aber sie durften wählen. Bei Wahlen bemühten sich die römischen Politiker, die Stimmen der Proletarier zu bekommen. Mit „Brot und Spielen“ (= „panem et circenses“) hofften die Politiker, die Proletarier für sich zu gewinnen.

Auch heute werben die Parteien bei Wahlen um die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger.

Nenne Beispiele, wie Parteien heute Wahlwerbung machen.

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Nenne Beispiele für aktuelle Wahlversprechen.

Wenn gerade Wahlen stattfinden, kannst du die Wahlplakate benützen. Sonst hilft dir eine Internetrecherche weiter.

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Freizeit in Rom

Welche dieser Aussagen sind zutreffend? Kreuze alle Aussagen an, die im Video vorkommen.

Stelle eine Frage, die du mithilfe des Videos beantworten kannst.

Frage:

Antwort:

Begründe …

… warum das Publikum im Kolosseum streng nach gesellschaftlicher Herkunft getrennt wurde.

… warum der Staat für Unterhaltung für die Menschen sorgte.

Rom führte oft Krieg, z. B. gegen verschiedene germanische Völker, aber auch rund um das Mittelmeer. Rom war mit dem Reich der Karthager (von den Römern Punier genannt) an der Nordküste Afrikas verfeindet. Rom führte drei Punische Kriege gegen Karthago. Im 2. Punischen Krieg (218-201 v. Chr.) kämpfte der Feldherr Hannibal für Karthago gegen Rom. Er marschierte mit Soldaten und Kriegselefanten über die Alpen nach Rom („Hannibal ante portas“ = „Hannibal vor den Toren“). Im 3. Punischen Krieg (149–146 v. Chr.) schlugen die Römer Karthago vernichtend und zerstörten die Stadt. Nach dem Sieg über Karthago wurde Rom eine Großmacht.

Recherchiere, in welchem heutigen Land Karthago lag.

Demokratische Systeme im Vergleich

Vergleiche die drei Formen der Demokratie. Stelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den folgenden Bereichen fest:

Institutionen: Welche Institutionen und Aufgaben gibt es? Wer kann welchen angehören?

Ämter: Welche Ämter gibt es? Wer kann welches Amt ausüben?

Rechte: Wer hat welche Rechte? Über wen darf er oder sie diese Rechte ausüben?

Politik für Arme und Reiche

Durch Kriege und andere Umstände verarmten in Rom viele Bauern. Sie verließen ihr Land und zogen in die Stadt. Dort lebten sie oft in Armut. Einige Politiker versprachen, ihnen zu helfen und ihnen wieder Land zu geben. Das Land sollte reichen Großgrundbesitzern weggenommen werden. Das gefiel den Großgrundbesitzern natürlich nicht. Es bildeten sich zwei politische Gruppen:

  • Die Popularen setzten sich für die armen Leute ein, die kein Land besaßen.
  • Die Optimaten setzten sich für die reichen Leute ein, die viel Land besaßen.

Der berühmte Redner und Politiker Marcus Tullius Cicero war ein Vertreter der Optimaten:

Diejenigen, welche Volksfreunde sein wollen und aus diesem Grunde versuchen, den Besitzer aus seinem Eigentum zu vertreiben oder dargeliehenes Geld den Schuldnern nachzulassen, diese erschüttern die Grundfeste des Staates. (…) Denn es ist der eigentliche Zweck des Staates und einer Stadt, dass die Sicherheit des Eigentums frei und unangefochten bleiben soll. Was ist es aber für eine Gerechtigkeit, wenn ein Grundstück, das viele Jahre oder gar Menschenalter hindurch seinen rechtlichen Besitzer gehabt hat, Besitz eines andern wird, der vorher keines hatte, und der es hatte, es verlieren soll? (…) Durch den Streit um Landaufteilung richteten sie [die Popularen] sich selbst zugrunde, so wie sie durch ihre Politik dies eine Volk in zwei Teile gespalten haben, sodass in einer Republik gewissermaßen zwei Senate und – man möchte fast sagen – zwei verschiedene Völker einander gegenüberstehen!

R. Kühner, Ciceros drei Bücher von den Pflichten, Stuttgart, 1873. https://gutenberg.spiegel.de/buch/ciceros-drei-bucher-von-den-pflichten-1900/3 (14.3.2019)

Nenne alle Vorwürfe aus dem Quellentext, die Cicero den Popularen macht.

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Erläutere, warum die Optimaten dagegen waren, Land an die Armen zu verteilen.

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Die Brüder Gaius und Tiberius Gracchus waren Popularen. Die Brüder wurden ermordet, weil sie für die Verteilung von Land an die Armen eintraten. Die gesellschaftlichen Probleme Roms wurden nicht gelöst. In der folgenden Zeit gab es viele Bürgerkriege. Schließlich ging die Republik unter.

Schreibe einen Brief an die Brüder Gracchus.

Schreibe den Brief aus der Sicht einer verarmten Bauernfamilie oder aus der Sicht eines Großgrundbesitzers. Schildere in deinem Brief dein Leben und deine Lage. Schreibe auch, was du dir von den Brüdern Gracchus erwartest.

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Merke

Die Republik in Rom unterscheidet sich von der Republik Österreich. In der römischen Politik durften nicht alle Bevölkerungsgruppen mitbestimmen. Auch die Demokratie im antiken Griechenland unterscheidet sich von der Demokratie in Österreich. Zum Beispiel haben Frauen und Männer heute dieselben Rechte.