Der Handel blüht wieder
Inhalt
Handel zu Wasser
Auch im Mittelalter gab es Handel im Mittelmeerraum. Die Stadt Venedig war die wichtigste Macht im östlichen Mittelmeer. Im 4. Kreuzzug (1202–1204) eroberten Kreuzfahrer sogar Konstantinopel (auch: Byzanz), weil Venedig das wollte. Die oberitalienische Stadt Genua beherrschte den Handel im westlichen Mittelmeer.
Ab dem 12. Jahrhundert schlossen sich etwa 200 Städte an der Nord- und Ostsee in der Hanse zusammen. Ein weiterer Wirtschaftsraum von Norddeutschland bis nach Russland entstand. Die Stadt Lübeck war der Sitz der Hanse. Von Lübeck aus konnte man gut in die Nord- und die Ostsee segeln. Die Hanse hatte Niederlassungen (Kontore) in vielen europäischen Städten, z. B. in London, Brügge (Belgien), Bergen (Norwegen) und Nowgorod (Russland). Die Hanse handelte manchmal wie ein selbstständiger Staat, der Bündnisse schloss und Kriege führte.
Ab dem 13. Jahrhundert gab es in vielen europäischen Städten Messen. Messen waren Veranstaltungen, bei denen man seltenere oder teurere Waren kaufte und verkaufte.
Im Mittelalter war es mühsam und gefährlich, Waren zu transportieren. Es gab keine Polizei, aber viele Piraten und Räuber. Deshalb schlossen sich die Kaufleute zusammen und reisten gemeinsam. Später schützten Städtebünde und mächtige Fürsten die Kaufleute.
Nenne drei Messestädte mithilfe der Karte.
Beschreibe mithilfe der Karte einen möglichen Handelsweg für Seide von Jerusalem nach Paris.
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Handel zu Land
Die Hanse revolutionierte den Transport von Waren. Nie zuvor waren so große Warenmengen bewegt worden. Die Hanse ließ Transportwege zu Lande und zu Wasser anlegen. Durch die Hanse entstand in Europa ein Fernstraßennetz. Die Hanse ließ auch Häfen anlegen und ausbauen.
Die Hanse
Fasse zusammen, was die Hanse war und warum es sie gab.
Diskutiert in der Klasse, ob es heute ähnliche Handelsverbände gibt. Welchen Zweck haben sie heute?
Fernhandel im Mittelalter
Durch den gesteigerten Warenverkehr begann ein neues Konsumverhalten. Plötzlich konnten Erzeugnisse der Mittelmeerländer auch im Nordosten Europas erworben werden (…). In England erwarben die Kaufleute Schafwolle, die sie gegen Felle und Wachs eintauschten. Aus dem russischen Nowgorod importierten sie Pelze, Tran, Holz, Wachs und Bernstein, aus dem norwegischen Bergen getrockneten Kabeljau. Hier wurden außerdem Bier, Wein, Mehl, Früchte, Eisenwaren und Tuche gegen Felle, Talg, Holz und Teer getauscht. (…) Aus Venedig wurde das berühmte venezianische Glas importiert. Aus Flandern kamen Metallwaren, Keramik und Butter, vor allem aber die kostbaren flandrischen Tuche. Neben neuen exotischen Waren brachten die fahrenden Kaufmänner (…) auch viele neue Eindrücke in die Kultur und die Politik ihrer Heimat ein (…).
https://www.planet-wissen.de/geschichte/mittelalter/hanse/pwiewarenundmaerkte100.html (26.2.2019)
Hier kannst du den gesamten Artikel lesen:
planet-wissen.de
Hanse: Waren und Märkte
Wo eine Nachfrage besteht, existiert ein Markt. Wo ein Markt existiert, lässt sich Geld verdienen. Die Hansefahrer bereicherten durch ihren europäischen Warenaustausch den Warenverkehr. Gehandelt wurde mit allem, was einen möglichst hohen Gewinn versprach.
https://www.planet-wissen.de/geschichte/mittelalter/hanse/pwiewarenundmaerkte100.html
Erstelle mithilfe der Textquelle eine Liste von Handelswaren nach dem Herkunftsort.
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Nicht nur im Mittelmeerraum und in Europa wurde gehandelt. Auch die Seidenstraße wurde im Mittelalter wieder wichtiger. Im 10. und 11. Jahrhundert n. Chr. bekam Byzanz wieder einen Zugang zur Seidenstraße. Marco Polo reiste 1273/74 über die Seidenstraße nach China.
Recherchiere im Internet Reiseberichte Marco Polos.
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Im Fernhandel entstanden neue Zahlungsmethoden. In der Antike war Geld weit verbreitet gewesen. Im Mittelalter wurden Waren wieder öfter getauscht. Im 12. Jahrhundert gewannen Goldmünzen an Bedeutung. Später zahlten die Kaufleute auch bargeldlos. Sie verwendeten Wechselbriefe, die man in anderen Städten gegen Bargeld eintauschen konnte. So schützten die Kaufleute ihr Geld vor Räubern. Diese neuen Zahlungsweisen entstanden in den italienischen Handelsstädten. Darum sind viele Ausdrücke im Bankwesen noch heute italienisch.
Training
Aus einer Zollverordnung des Grafen von Tirol, 1420 n. Chr.
Hier ist vermerkt, wie der Zoll am Brenner für meine Herrschaft einnehmen soll: zuerst alles was Gut ist von Venedig, es sei Baumwolle, seidene Tücher, Pfeffer, Ingwer, Zucker, Safran, Muskat, Zimt und alles Gewürz, kostet den ganzen Zoll von 26 Groschen. (…) Ferner was aus deutschen Landen an den Brenner kommt, wie Wolle, Leinen, Wachs, unverarbeitetes Fell, Bernstein und allerlei wollenes Tuch gibt 7 Groschen (…).
Zit. nach: O. Stolz (Hg.), Deutsche Zolltarife des Mittelalters und der Neuzeit, Teil 1, Wiesbaden 1955, S. 70.
Erkläre die Bedeutung der geographischen Lage des Brenners für den Handel zu Land und zu Wasser.
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Beurteile den Wert der Waren anhand der Höhe des Zolls.
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Merke
Bessere Transportmöglichkeiten und neue Zahlungsmethoden erleichterten im Mittelalter den Handel. Reiseberichte (wie jene Marco Polos) machten auch ferne Kulturen bekannter.