Die mittelalterliche Stadt

Inhalt

  1. Markt- und Städtegründungen
  2. Stadtluft macht frei
  3. Training
  4. Merke

Markt- und Städtegründungen

Im Mittelalter lebten die meisten Menschen am Land. Früher hatte es aber schon große Städte gegeben, z. B. das antike Rom. Während der Völkerwanderung wurden viele Römerstädte aufgegeben oder sie verloren ihre Bedeutung. In Europa gab es nur mehr wenige kleine Städte. Im Frankenreich und später im Heiligen Römischen Reich gab es keine Hauptstadt. Der König bzw. Kaiser reiste umher.

Die Stadt Konstantinopel (zuvor Byzanz, heute Istanbul) im Oströmischen Reich war aber auch im Mittelalter eine Großstadt. Auch im Arabischen Reich gab es Großstädte wie Damaskus (heute in Syrien) und Bagdad (heute im Irak).

Als durch die Dreifelderwirtschaft mehr Nahrung produziert wurde, änderte sich die Situation in Europa. Im Schutz von Burgen und Klöstern tauschten Bäuerinnen und Bauern an Markttagen Waren aus. Nach und nach ließen sich Händler nieder. Größere Siedlungen entstanden. Manche Siedlungen bekamen vom Grundherrn das Marktrecht. Dafür mussten sie Abgaben an den Grundherrn leisten. Wenn diese Märkte wuchsen, konnten sie auch Städte werden. Die älteste Stadtrechtsurkunde für einen Ort im heutigen Österreich ist die von Enns in Oberösterreich aus dem Jahr 1212. Auch andere Städte wurden in dieser Zeit gegründet, z. B. Wien.

Beschreibe mithilfe der Abbildungen, an welchen Lagen oft Städte entstanden.

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Erläutere die Lage deines Schulorts bzw. die Lage der nächstgelegenen Stadt.

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Welche Lagen könnten in Zukunft für neue Städte von Bedeutung sein?

Diskutiert darüber in kleinen Gruppen und stellt eure Ergebnisse in der Klasse vor.

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Stadtluft macht frei

Im Spätmittelalter lebten 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung Europas in Städten. Die Städte sahen damals anders aus als heute. Es gab kein Fließwasser, keine Kanalisation, keine Müllabfuhr und keine gepflasterten Wege. Oft stank es fürchterlich. Aber für leibeigene Bäuerinnen und Bauern war die Flucht in eine Stadt eine große Chance. Wenn sie „ein Jahr und einen Tag“ in der Stadt gelebt hatten, dann waren sie freie Menschen. Daher kommt der Spruch „Stadtluft macht frei“.

In den Städten gab es verschiedene Berufe (Bäcker, Maurer, Schuster, Schmiede …). Die Handwerker waren in ihrer Berufsgruppe, der Zunft, organisiert. Auch Frauen arbeiteten als Handwerkerinnen oder Händlerinnen. Sie hatten aber weniger Rechte als Männer. Die Witwe eines Handwerksmeisters konnte oft das Geschäft weiterführen. Ab dem 13. Jh. konnten Frauen Geschäfte auch alleine führen und vererben.

Erkläre den Ausspruch „Stadtluft macht frei“ und für wen er ursprünglich galt.

Eine typische mittelalterliche Großstadt

Schau dir das Video an und wähle dann alle Aussagen aus, die laut Video auf mittelalterliche Städte zutreffen.

Die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt hatten mehr Rechte als die Bäuerinnen und Bauern am Land. Die politischen Entscheidungen trafen aber Adelige, kirchliche Würdenträger und reiche Kaufleute. Diese Oberschicht nennt man Patrizier (wie im antiken Rom). Dienstboten und Tagelöhnerinnen bzw. Tagelöhner hatten keine politischen Rechte.

Training

Erkläre in einem Satz den Begriff „Zunft“.

Ordne den Zunftwappen die passenden Berufe zu.

Zeichne dein eigenes Zunftwappen.

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Recherchiere im Internet oder in einem Lexikon den Begriff „Stapelrecht“.

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Zähle die Auswirkungen des Stapelrechts auf die Kaufleute, die Stadtverwaltung bzw. die Bürger und Bürgerinnen einer Stadt auf.

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Das Besondere und das Neue der mittelalterlichen Stadt zeigt sich (…) in ihren zentralen Funktionen. Städte wurden

  • die wichtigsten Produktions-, Distributions- und Konsumzentren*,
  • Knotenpunkte der Kommunikation
  • Verwaltungsmittelpunkte unterschiedlicher Herrschaften,
  • kulturelle Zentren, in denen alle geistigen Strömungen der Zeit zusammenflossen.

* Produktion = Herstellung von Waren, Distribution = Verteilung von Waren, Konsum = Verbrauch von Waren

U. Mayer: Stadt im Mittelalter. In: Geschichte lernen 15/88 (2002), S. 19.

Lest den Text über die Aufgaben mittelalterlicher Städte.

Diskutiert, ob Städte heute noch die gleichen Aufgaben haben.

Merke

Märkte und Städte entstanden, als die Landwirtschaft mehr Nahrung produzierte. Die Stadtbürgerinnen und -bürger hatten mehr Rechte als Bäuerinnen und Bauern. Das Leben in einer mittelalterlichen Stadt hatte aber auch unangenehme Seiten.