Dreiteilung des Mittelmeerraums

Byzanz ist ein anderer Name für die Stadt Konstantinopel. Heute liegt die Stadt in der Türkei und heißt Istanbul. Der Name Byzantinisches Reich stammt aus späterer Zeit. Er bedeutet dasselbe wie Oströmisches Reich. Das Oströmische Reich entstand, als das Römische Reich 395 n. Chr. geteilt wurde. Der Name Konstantinopel geht auf Kaiser Konstantin (Alleinherrscher 324 bis 337 n. Chr.) zurück. Konstantin ließ seine neue Hauptstadt im Osten des Reichs prunkvoll ausbauen. Die sogenannte Völkerwanderung betraf die Menschen im Oströmischen Reich weniger als die Menschen im Westen. Nachdem der oströmische Kaiser die Goten auf römischem Boden siedeln gelassen hatte, gab es einige Zeit keine weiteren Anstürme. Das Oströmische oder Byzantinische Reich bestand bis zur Eroberung Konstantinopels (heute Istanbul) durch die Osmanen im Jahr 1453 n. Chr.

Unter Kaiser Justinian (regierte 527 bis 565 n. Chr.) war das Byzantinische Reich besonders reich und mächtig. Das Byzantinische Reich bekam viele früher weströmische Gebiete dazu. Großartige Paläste und Kirchen wurden gebaut. Das bekannteste Bauwerk ist die Hagia Sophia. Kaiser Justinian ließ alte römische Rechtsfälle sammeln und diese Gesetzessammlung aufschreiben.

Auf dem Gebiet des Römischen Reichs entstanden später drei Reiche: das Byzantinische Reich, das Frankenreich und das Arabische Reich. Das Byzantinische Reich sah sich als Römisches Reich. Auch die anderen beiden Reiche entstanden nicht in menschenleeren Gebieten. Im Frankenreich vermischten sich die zugewanderten Germanen mit der romanisierten Bevölkerung. Auch im Arabischen Reich vermischten sich die Eroberer mit der einheimischen Bevölkerung.

Auf der Karte siehst du, dass das Frankenreich weiter nach Norden reichte als das Römische Reich. Im Frankenreich herrschten zuerst die Merowinger als Könige, später die Karolinger. Das Frankenreich hatte lange keine Hauptstadt. Der König reiste im Reich umher. Im Lauf der Jahre reiste er tausende Kilometer. Der König und sein Gefolge blieben immer wieder längere Zeit in Stützpunkten (Pfalzen genannt) oder in Städten. Die Gebiete an bedrohten Grenzen hießen Marken. Hier wurden viele Burgen gebaut. Die Ritter auf den Burgen in den Marken mussten die Grenzen verteidigen.

Das Klima und geographische Gegebenheiten spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte. Der Mittelmeerraum ist ein Beispiel dafür. Im Mittelmeerraum sind die Winter milder als nördlich der Alpen. Über das Meer konnte man Handel treiben und Kriege führen. Deshalb war der Mittelmeerraum schon in den frühen Hochkulturen und in der Antike sehr wichtig. Das Römische Reich umschloss das ganze Mittelmeer und einige angrenzende Gebiete. Das Arabische Reich entstand ab dem 7. Jahrhundert n. Chr. Das Arabische Reich reichte von Persien über Nordafrika bis ins heutige Spanien. Auch das Arabische Reich umschloss also einen großen Teil des Mittelmeers.

Das Arabische Reich breitete sich ab dem 7. Jh. n. Chr. im Mittelmeerraum aus. Araberinnen und Araber leben noch heute in Nordafrika an der Mittelmeerküste. Spanien war bis 1492 islamisch-arabisch geprägt. Das Frankenreich herrschte nur in einem kleinen Teil des Mittelmeerraums.

Zwischen den drei Reichen (Frankenreich, Byzantinisches Reich, Arabisches Reich) gab es immer Kontakte. Oft handelte es sich um friedlichen Austausch und Handel, zu anderen Zeiten Krieg. Das Verhältnis zwischen den christlichen Reichen (Frankenreich, Byzanz) war enger. Aber auch das christliche Frankenreich und das muslimische Arabische Reich hatten zeitweise gute Beziehungen.

Spanien gehörte lange zum Arabischen Reich. In Spanien lernten die Europäer die blühende arabische Kultur kennen. Arabische Gelehrte bauten auf dem Wissen der antiken Griechen und Chinesen auf und entwickelten es weiter. Die arabische Architektur prägt Spanien bis heute. Ein berühmtes Bauwerk ist die Moschee-Kathedrale von Córdoba.