Der Handel im Römischen Reich

Inhalt

  1. Einheitliche Systeme und gute Straßen
  2. Eine alte Straßenkarte
  3. Training
  4. Merke

Einheitliche Systeme und gute Straßen

Im Römischen Reich blühte der Handel. Viele Menschen verstanden Latein und Griechisch. Latein und Griechisch waren damals internationale Verkehrssprachen (so wie heute Englisch). Die römischen Münzen und Gewichte waren im ganzen Reich anerkannt. Das machte den Handel einfacher.

Auch gute Verkehrswege waren wichtig für den Handel. Die Römer bauten in ihrem Reich ein Netz aus Straßen. Auf den Straßen konnten Händler mit ihren Wägen schnell und sicher vorankommen.

Auch die römischen Legionen waren auf den Straßen schneller als in der Wildnis. So konnten sie andere Länder erobern und Feinde vertreiben.

Das gute Straßennetz war auch für die Verwaltung des riesigen Römischen Reiches wichtig. Die Botenreiter, die die Befehle des Kaisers in die Provinzen brachten, mussten schnell sein. An den römischen Straßen gab es etwa alle 30 Kilometer Poststationen. Dort konnten die Kuriere essen und die erschöpften Pferde wechseln. So konnten die Kuriere bis zu 200 Kilometer am Tag reiten.

Lies den Text.

Nenne drei Gründe, die den Handel im Römischen Reich einfacher machten.

Grund 1:

Grund 2:

Grund 3:

Aus dem Geografieunterricht weißt du, welche Bedeutung Straßen als Verkehrswege heute haben.

Vergleiche mit den Römerstraßen.

Wie die Brücke bei Alcantara gebaut wurde

Erkläre mithilfe des Bildes, wie die Brücke errichtet wurde. Schreibe zu jedem Schritt einen Satz.

1. Schritt:

2. Schritt:

3. Schritt:

4. Schritt:

5. Schritt:

6. Schritt:

Eine alte Straßenkarte

Schon im Römischen Reich erleichterten Landkarten den Reisenden die Orientierung. Eine besonders bekannte Karte ist die „Tabula Peutingeriana“. Sie zeigt alle wichtigen Straßen des Römischen Reiches von Britannien bis in den Nahen Osten. Sie enthält die wichtigsten Informationen für Reisende und Händler: an welcher Kreuzung man wohin abbiegen musste und wie weit es bis zur nächsten Stadt war. Die „Tabula Peutingeriana“ zeigt also (wie heutige U-Bahn-Pläne) nur die wichtigsten Informationen: Straßenverbindungen, Städte und die wichtigsten Gebirge und Flüsse. Poststationen (Tagesreisen zu Fuß) sind durch Haken in den roten Straßenlinien dargestellt.

Auf diesem Abschnitt der Karte ist ein Teil Österreichs zu sehen. Die Städte Wien (Vindobona) und Carnuntum (Carnunto) sind am oberen Rand eingezeichnet. Daneben sind zahlreiche weitere Städte eingezeichnet. Die dunkle Fläche unten ist die Adria.

Gesamtansicht der Tabula Peutingeriana

Hier siehst du eine Rekonstruktion der Tabula Peutingeriana aus dem 19. Jahrhundert von Konrad Miller.

Eine noch größere Version kannst du dir direkt bei Wikipedia ansehen:

de.wikipedia.org

Datei:TabulaPeutingeriana.jpg – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:TabulaPeutingeriana.jpg

Finde mithilfe der Karte heraus, wie viele Poststationen zwischen Vindobona und Carnuntum liegen.

Finde heraus, wie viele Tage ein Fußgänger benötigte, um von Celeia (= heute Cilli / Celje in Slowenien) nach Viruno (= Virunum, heute eine Ruinenstätte bei Maria Saal in Kärnten) zu gelangen.

omnesviae.org

OmnesViae: Römischer Routenplaner

Plane deine Reise wie ein Römer, mit einem Routenplaner basierend auf römischen Quellen, der Straßenkarte Tabula Peutingerina und dem Reiseführer des Antoninus.

https://omnesviae.org/

Kläre dann mithilfe des Internets, wie lange man heute mit dem Auto für diese Strecke braucht.

Im Internet gibt es Routenplaner, die dir helfen können.

Training

Eine Reise ins Land der Germanen – ein römischer Händler berichtet

Seit Jahren kaufe ich in unseren Grenzstädten die Erzeugnisse der Germanen und bringe sie nach Rom. Doch eigentlich müsste ich noch mehr Gewinn machen, wenn ich gleich im Land der Germanen kaufe! Dort kann ich römische Produkte vielleicht auch teurer verkaufen. Das wollte ich einmal versuchen.

Nach einer langen Reise, die den ganzen Frühling dauerte, näherte ich mich der Grenze unseres Reiches. Noch war alles wie gewohnt. Die guten römischen Straßen, alle zwanzig bis dreißig Kilometer eine Station, an der man die Pferde versorgen konnte, gelegentlich eine Villa, umgeben von Feldern, auf denen die Sklaven arbeiteten. Dann wurde das Land immer flacher, die Höfe immer häufiger, der Verkehr dichter. Ich kam an Obstbäumen und Weingärten vorbei. Bis Carnuntum war es nicht mehr weit.

In der Stadt Carnuntum mit ihren dicken Mauern. Ich fand mich schnell zurecht, denn Carnuntum ist wie jede andere römische Stadt angelegt. Gerade Hauptstraßen, eine Therme, eine Arena, einige Tempel. Hier bereitete ich mich auf meine Reise vor. Die Händler auf dem Markt wollten meine Waren aus Rom kaufen, doch dieses Mal verkaufte ich ihnen nichts. Manchen Händler warnten mich davor, zu den Germanen zu reisen. Die Germanen seien in letzter Zeit wieder unruhig und hätten öfter Überfälle unternommen.

Und so hatte ich ein mulmiges Gefühl, als ich Carnuntum verließ. Eine Tagesreise weiter nördlich wusste ich Vindobona, wo die 10. Legion ihr Lager hatte. Danach würde ich in ein Gebiet reisen, wo mich keine römischen Truppen schützten. Zum ersten Mal in meinem Leben überquerte ich die Donau. Die Bootsfahrt schien mir ewig zu dauern. Der Fluss war breit, hatte viele Nebenarme und es gab gefährliche Strömungen.

Auf der anderen Seite sah es zunächst gar nicht so anders aus. Die Menschen, die hier lebten, hatten durch die Nähe Carnuntums viel von der römischen Kultur übernommen. Doch schon nach wenigen Tagen wurden die Siedlungen spärlicher und die Wälder dichter. Die Straße war nur noch ein sandiger Weg, der sich bei jedem Regenschauer in Morast verwandelte. Ich kam an kleinen Siedlungen vorbei, wo es nur ein paar Häuser aus Holz und mit strohgedeckten Dächern gab.

Nach einigen Tagen gelangte ich in eine größere Siedlung. Als ich meinen Karren entlud, kamen die Menschen von allen Seiten herbei. Anfangs konnten wir nicht miteinander sprechen, doch dann fand sich zum Glück ein germanischer Händler, der Latein konnte und übersetzte. Ich konnte gute Geschäfte machen. Die Germanen bestaunten die Keramikgefäße und den Schmuck, den ich aus Rom mitgebracht habe. Dafür tauschte ich warme Felle und Frauenhaare ein. Die blonden Haare der germanischen Frauen sind bei den reichen Römerinnen sehr beliebt für Perücken. Leider konnte ich keinen Bernstein ergattern. Noch während meines Aufenthaltes in der germanischen Siedlung bemerkte ich, dass etwas geschehen war. Die Menschen waren nervös, die Männer hielten Versammlungen ab und ritten schließlich auf ihren schnellen Pferden davon. Anscheinend war es wieder einmal zu Streitereien mit einem anderen Stamm gekommen. Wer konnte in diesen ständigen Sippenkämpfen zwischen Sueben, Markomannen und Quaden den Überblick bewahren? Na, immerhin bedeutete dies wohl, dass die Germanen diesen Sommer das Römische Reich nicht angreifen würden. Bleibt noch zu hoffen, dass unsere Feldherren nicht auf dumme Ideen kommen. Das letzte Mal, als römische Truppen die Grenze überschritten, waren sich die Germanen ganz schnell einig und fügten ihnen eine bittere Niederlage zu.

(Autorentext, auf antiken römischen Quellen wie z. B. Tacitus beruhend.)

Lies den Text, betrachte die Abbildung und löse die folgenden Aufgaben.

Nenne die Unterschiede in der Besiedelung und bei den Verkehrswegen diesseits und jenseits der römischen Grenze.

Beschreibe, welche Probleme der Händler im Gebiet der Germanen hat.

Zähle auf, welche römischen Handelsgüter der Händler verkaufen kann und welche Produkte er dafür von den Germanen eintauscht.

Begründe, warum der Händler sowohl auf seiner Hinfahrt als auch auf seiner Rückfahrt Gewinn machen kann.

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Merke

Einheitliche Gewichte und Münzen, gemeinsame Verkehrssprachen (Latein, Griechisch) und ein gutes Straßennetz förderten den Handel im Römischen Reich.