Echsen

Reptilien werden auch Kriechtiere genannt. Zu ihnen zählt man Echsen, Schlangen, Schildkröten und Krokodile. Kriechtiere leben vorwiegend am Boden und ihr Bauch berührt fast immer den Boden. Diese Kriechbewegung am Boden gibt den Tieren ihren Namen. Die meisten leben in wärmeren Gebieten, weil sie als wechselwarme Tiere die Wärme brauchen. Ihre Körpertemperatur passt sich der Umgebungstemperatur an. Im Winter fallen sie in Kältestarre. Ihr Körper wird bewegungslos und starr, die Körpertemperatur sinkt, ihr Herz schlägt weniger oft und ihre Atemzüge sind gering. So verbrauchen sie kaum Energie und kommen mit ihren Reserven, die sie im Sommer und Herbst angelegt haben, über die kalte Jahreszeit.

Eidechsen haben eine trockene Haut. Sie besteht aus Schuppen. Das sind stark verhornte Hautteile. Größere verhornte Hautflächen werden auch als Schilde bezeichnet. Da diese nicht mit der Echse mitwachsen, wird die Haut in kleineren Teilen abgestreift. Die Eidechse häutet sich. Als Jungtiere wachsen sie schneller als die erwachsenen Tiere. Daher häuten sich die jungen Echsen öfter als die Alttiere. Wenn sich die Zauneidechse im Frühjahr nach ihrer Winterstarre etwas erwärmt hat, häutet sie sich bald. Schon nach wenigen Wochen beginnt dann die Paarungszeit.

Man kann sie im Sommer oft an Wald- und Wegrändern oder auf warmen Steinen sehen. Ihr Körper ist langgestreckt und beweglich. Die vier Beine sitzen seitlich am Rumpf des Tieres. Beim Laufen schlängelt sich der gesamte Körper von rechts nach links. Der Schwanz dient dabei als Steuer. Bei Gefahr kann die Zauneidechse einen Teil des Schwanzes abwerfen, um den Verfolger damit in die Irre zu führen. Igel, Schlangen, Füchse, Katzen, Störche und Bussarde halten das Schwanzstück für ihre Beute und die Eidechse kann flüchten.

Regenwürmer, Spinnen und Insekten zählen zur Nahrung der Zauneidechse. Sie fndet sie, indem sie züngelt. Da Eidechsen mit ihrer gespaltenen Zunge sehr gut riechen und tasten können, strecken sie ihre Zungenspitze auch immer wieder aus dem Mund. Ihre Augen sind durch ein Oberlid und die Nickhaut gut geschützt. Diese wird bei Bedarf über das gesamte Auge gezogen. Das dient neben dem Schutz auch der Reinigung des Auges.

Männchen und Weibchen sind unterschiedlich gefärbt. Vor allem in der Paarungszeit sind die Farben der männlichen Tiere besonders auffällig. Damit fallen sie den Weibchen mehr auf und können sich leichter gegenüber anderen Männchen durchsetzen. Für die Eiablage sucht das Weibchen meist sandige Plätze, die von der Sonne erreicht werden. Das Weibchen gräbt dafür kleine Löcher und setzt darin 5 bis 14 weichschalige Eier ab. Nach acht Wochen durchstoßen die Jungtiere mit ihrem Eizahn die Schale und können sofort für sich selbst sorgen.

Die Blindschleiche wird oft mit einer Schlange verwech- selt. Sie ist aber eine Echsenart ohne Beine innerhalb der Familie der Schleichen. Im Verlauf der Evolution fand eine Rückbildung der Extremitäten (= Gliedmaßen) statt. Am Skelett der Blindschleiche kann man heute noch Reste des Schulter- und Beckengürtels erkennen.