Schildkröten

Schildkröten sind Bewohner des Landes, des Meeres und sie können auch in Süßgewässern leben. Je nach Art können sie über 100 Jahre alt werden. Ihre Größe ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Es gibt Tiere, die nur 10 cm groß werden können. In der Familie der Meeresschildkröten gibt es Arten, die fast 2 m groß werden und eine Masse von 600 kg erreichen können.

In Europa gibt es drei Land- und vier Sumpfschildkrötenarten, in Österreich ist nur die Europäische Sumpfschildkröte heimisch. Sie lebt vor allem in den Auen des Nationalparks Donau-Auen. Ihr Panzer kann bis zu 25 cm lang werden und sie ist ein Tier des Wassers. Hier jagt und frisst sie. Auch die Paarung findet im Wasser statt. Das Wasser verlässt die Schildkröte nur, um ihre Eier abzulegen oder wenn sie an Land jagt. Sie ist ein reiner Fleischfresser und ernährt sich von Würmern, Schnecken und Wasserinsekten bis hin zu Fröschen, Kröten und kleinen Fischen.

Die Europäische Sumpfschildkröte überwintert auch unter Wasser. Dabei gräbt sich das Tier meist in den schlammigen Boden am Grund des Gewässers ein und fällt in eine Winterstarre. Eine ausgewachsene Sumpfschildkröte hat wegen ihres harten Panzers wenige Feinde zu fürchten. Nur Seeadler und Fischotter sind in der Lage, erwachsene Tiere zu erbeuten. Eier und Jungtiere werden hingegen von Füchsen und Wildschweinen gefressen. Unter Wasser werden sie auch von Hechten und Welsen gejagt.

Zur landwirtschaftlichen Nutzung oder für Baugründe werden immer mehr Sumpflandschaften trocken gelegt. Dadurch wird der Lebensraum der Europäischen Sumpfschildkröte immer mehr eingeschränkt.

Die Griechische Landschildkröte ist die als Haustier beliebteste Schildkrötenart. Dies hat leider dazu geführt, dass sie in freier Natur mittlerweile zu den bedrohten Tierarten gehört. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum. Früher wurden die Schildkröten dort zu Hunderten eingefangen und in die Welt verschickt. Das ist bereits gesetzlich verboten worden. Die Tierhaltungsverordnung in Österreich gibt zum Schutz der Reptilien strenge Regeln vor.

Die Griechische Landschildkröte ist tagsüber sehr aktiv und ernährt sich vor allem pflanzlich. Sie besitzt einen Panzer, der in Bauch- und Rückenpanzer geteilt ist. Beide Teile sind an den Seiten miteinander verbunden. Wenn Gefahr droht, zieht die Schildkröte ihren Kopf, den Schwanz und ihre Gliedmaßen in den Panzer. So ist sie gut vor Feinden geschützt. Davon hat sie sehr viele: Greifvögel, Ratten, Marder, Füchse, Hunde und Wildschweine. Oft werden bereits die gelegten Eier im Sand von ihren Feinden gefressen. Wenn die Temperaturen in den kälteren Jahreszeiten sinken, vergräbt sie sich für die Kältestarre an einer geschützten Stelle in der Erde.

Die Familie der Meeresschildkröten besteht aus mehreren Arten. Zu ihnen zählen die Suppenschildkröten, die Karettschildkröten, die Bastardschildkröten und die Wallriffschildkröten. Diese bewohnen die tropischen und subtropischen Meeresgebiete. Alle haben folgende Merkmale gemeinsam: Ihre Gliedmaßen sind zu Ruderbeinen ausgebildet. Sie sind hervorragende Schwimmer und Taucher und ernähren sich hauptsächlich von Fischen und anderen Meerestieren.

Auch Meeresschildkröten sind vom Aussterben bedroht. Die Bedrohung geht dabei nur vom Menschen aus:

1. Fleisch, Leder und Panzer: Besonders in den asiatischen Ländern ist das Fleisch sehr begehrt, Leder und Panzer werden als Glücksbringer verkauft. Handelsverbote und empfindliche Strafen schränken den Handel kaum ein.
2. Durch die Verschmutzung der Meere und Niststrände entzieht der Mensch den Schildkröten ihren Lebensraum.
3. Moderne Fischfangmethoden stellen zusätzlich eine Bedrohung dar, weil die Schildkröten in den Fischernetzen hängen bleiben und sterben.