Außenwirtschaft

Österreichs Stärke liegt bei den Industrieerzeugnissen: bei Maschinen und bei Fertigwaren aller Art. Auch Dienstleistungen werden exportiert: Österreichische Fachleute sind weltweit beim Bau von Industrieanlagen tätig.

Rohstoffe besitzt Österreich in nur geringem Ausmaß: Bei Erdöl, Erdgas und Kohle genügen die österreichischen Vorkommen bei weitem nicht, das meiste muss importiert werden. In größeren Mengen werden hingegen Holz und Magnesit exportiert. (Magnesit ist ein Grundstoff für feuerfeste Waren.)

Österreich importiert auch besonders viele Autos, vor allem aus Deutschland, Frankreich, Italien, Tschechien und aus der Slowakei.

Österreich hat Handelsbeziehungen zu den meisten Ländern der Welt. Österreich exportiert (verkauft) Waren in das Ausland und importiert (kauft) Waren aus dem Ausland.

Ausfuhr (Export): Im Jahr 2019 verkaufte Österreich Waren im Wert von 153,2 Mrd. €. Ein Jahr vorher waren es 151,6 Mrd. €.

Einfuhr (Import): Im Jahr 2019 kaufte Österreich Waren aus dem Ausland im Wert von 149,5 Mrd. €. Ein Jahr davor waren es 148,0 Mrd. €. Wirtschaftsforscherinnen und -forscher meinen, dass im Jahr 2020 die Wirtschaft vor allem wegen der Corona-Krise schrumpfen wird.

Seit dem Jahre 1995 ist Österreich Mitglied der Europäischen Union (EU). Der Warenhandel mit den Partnerländern hat seitdem enorm zugenommen.

Rund 79 % der eingeführten Waren stammen aus den EU-Ländern, rund 70 % aller ausgeführten Waren verkauft Österreich in die EU-Staaten.

Der weitaus größte Handelspartner ist Deutschland (29 % aller ausgeführten und 35 % aller eingeführten Waren), gefolgt von Italien (6 % bzw. 7 %). Die anderen Nachbarländer Österreichs, China, die USA und Russland sind die nächstgrößeren Handelspartner.

Quelle: WKO

Durch den Tourismus kommt mehr Geld nach Österreich, als die Österreicherinnen und Österreicher im Ausland ausgeben: Die Bilanz aus dem Reiseverkehr ist positiv („schwarze Zahlen“).

Der Bilanz-Überschuss aus dem Reiseverkehr wirkt sich äußerst positiv auf die Leistungsbilanz aus. Wegen der im Tourismus erzielten Überschüsse wird die negative Warenbilanz wieder ausgeglichen.

Wegen der gemeinsamen Währung (Euro) und der offenen Grenzen fahren viel mehr Touristinnen und Touristen nach Österreich. Grenzkontrollen gibt es normalerweise nicht zwischen den Staaten, die dem Schengener Abkommen von 1985 beigetreten sind. Seit damals werden diese Staaten „Schengenstaaten“ genannt. Nun kann man von Portugal bis Skandinavien ohne Kontrollen reisen.

(Seit 2015, als sehr viele Flüchtlinge aus Asien und Afrika nach Europa kamen, wurden Kontrollen an einigen Grenzübergängen vorübergehend wieder eingeführt, z. B. von Ungarn nach Österreich oder von Österreich nach Deutschland.)

Ausländische Touristinnen und Touristen geben in Österreich sehr viel Geld aus, wesentlich mehr, als Österreicherinnen und Österreicher im Ausland ausgeben.

In der Leistungsbilanz werden alle Einnahmen und Ausgaben Österreichs einander gegenübergestellt:

Warenverkehrsbilanz (Güterverkehr):

+ Einnahmen durch den Export von Waren
– Ausgaben durch den Import von Waren

Dienstleistungsbilanz:

+ Einnahmen durch Dienstleistungen (vor allem durch den Tourismus)
– Ausgaben durch Dienstleistungen (vor allem durch den Tourismus)

Sonstige Bilanzen (Einkommensbilanz und Transferbilanz):

+ Einnahmen durch Überweisungen aus anderen Staaten und von der EU (Einkommen durch Arbeit, Pension, Einkommen aus Vermögen)
– Ausgaben durch Überweisungen in andere Staaten und zur EU